Projekt Neptunbrunnen

07. Juli 2018

In Zusammenarbeit mit:

 

dem Fachbereich Kunst und Kultur des Universitätsstadt Tübingen.

dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen.

dem Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen.

der Bürgerstiftung Tübingen.

dem Verein Ort für Kunst e.V.

dem Deutsch-Französiche Gesellschaft Tübingen.

dem Verein der Freunde Deutsch-Französisches Kulturinstitut.

dem Landestheater Tübingen

dem Volkshochschule Tübingen

die  Stadtarchiv.

Kurze Geschichte.

 

Die sichtbarste Hinterlassenschaft der französischen Besatzungszeit auf dem Tübinger Marktplatz ist der Neptunbrunnen. Dabei reichen die Ursprünge des Brunnens bis ins 17. Jahrhundert zurück. Heinrich Schickhardt kam im Jahr 1617 von einer Italienreise nach Hause. Im Gepäck hatte er unter anderem eine Skizze des imposanten Neptunbrunnens von Bologna. Dieser Brunnen wurde für den Tübinger Marktplatz aus Sandstein nachgebaut. Über die Jahrhunderte verwitterte der Brunnen stark. Mit Beginn des letzten Jahrhunderts mehrten sich die Stimmen, die für eine Neugestaltung plädierten. Schließlich waren es die französischen Besatzer, die den Neptunbrunnen als Symbol für den Wiederaufbau und die deutsch-französische Aussöhnung erneuern ließen. Für die Galvanoplastik, mit deren Herstellung die Württembergische Metallwaren-Fabrik (WMF) in Geislingen beauftragt wurde, stellte die Militärregierung konfiszierten Waffenschrott der Wehrmacht zur Verfügung. Das Brunnenbecken aus Kalktuff entwarf der Tübinger Bildhauer Heinrich Krauß. Am 3. Juli 1948 wurde der Brunnen durch den damaligen Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer öffentlich eingeweiht.

Auch sonst war der Marktplatz einer der wichtigsten Begegnungsorte von Besatzern und Besetzten. Mehrere Gebäude am Marktplatz wurden vorübergehend von der französischen Besatzungsmacht genutzt. Das damalige Gasthaus und Hotel Lamm (heute Gemeindehaus der Evangelischen Kirche) diente in der Nachkriegszeit kurzzeitig als Sitz der Ortskommandantur. Im ehemaligen Kaufhaus Euler (Am Markt 12) wurde außerdem ein französischer Economat eröffnet. Gleichzeitig wurde der Marktplatz für öffentliche Bekanntgaben und Veranstaltungen genutzt. So brachte eine Gruppe junger Schauspieler im Spätsommer 1945 eine vielumjubelte Freilichtinszenierung von „Romeo und Julia“ zur Aufführung. Sie war das Vorspiel zur Gründung des Schauspielhauses Tübingen.

 

Yannick Lengkeek / Therese Dichgans

Seminar für Zeitgeschichte.

Universität Tübingen.

 

Die Franzosen in Tübingen“

http://franzosen-tuebingen.de/am-markt/?markerid=2&mzoom=18

 

Eine ausführliche Geschichte des Brunnens, geschrieben von Dr. Hans-Joachim Lang, war im Schwäbischen Tagblatt vom Samstag, den 27. August 2016 zu lesen.

 

Marktbrunnen Zeitung 27.08.2016.pdf
Adobe Acrobat Dokument 4.7 MB

 

Projektskizze

 

Im Jahr 2018 wird der Neptunbrunnen 70 Jahre alt.

 

Um den Geburtstag dieses Symbols für den Wiederaufbau und die deutsch-französische Freundschaft zu feiern, will der französische Künstler Serge Le Goff eine historische Inszenierung der Wiedereinweihung des Marktbrunnens als Aktionskunst durchführen.

 

Wie 1948 wird der Neptunbrunnen durch Fahnen verhüllt sein. Diese werden jedoch nicht wie damals schwarz-rot, sondern schwarz, rot, gold, weiß und blau sein - die Farben der Stadt Tübingen kombiniert mit den Farben Deutschlands und Frankreichs. Die Enthüllung des Brunnens soll der Höhepunkt der Veranstaltung sein.

 

Es handelt sich um eine Veranstaltung, die an die Nachkriegszeit und die Wichtigkeit des Marktplatzes erinnern soll, welcher ein Symbol der deutsch-französischen Freundschaft ist: Auf dem Marktplatz befanden sich mehrere Institutionen, welche von den französischen Besatzern betrieben wurden bzw. deren Gründung auf die Besatzer zurückgeht, wie bspw. die Volkshochschule und das Landestheater Tübingen. Die Teilnahme des LTTs ist daher von symbolischer Bedeutung, da sein Vorläufer, das Städtische Schauspielhaus Tübingen, mit Unterstützung des französischen Militärs 1945 begründet wurde.

 

Zur Eröffnung und um Aufmerksamkeit zu erzeugen, wird derselbe Chor (mit aktuellen Mitgliedern) bei der Feier singen wie vor 70 Jahren, zum anderen wird der jetzige Oberbürgermeister, Boris Palmer, eine Begrüßungsrede halten: Der Ablauf ähnelt somit dem von 1948, jedoch mit Akteuren aus der heutigen Zeit. Es soll sich jedoch nicht um ein reines Reenactment handeln, sondern zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte bei dem Betrachter führen.

Begrüßung: Der Künstler mit Oberbürgermeister Boris Palmer

Die Besucher sollen nach der Eröffnung an verschiedene Stationen auf den Marktplatz geführt werden – dies wird in der Rede des Oberbürgermeisters angekündigt. An jeder Station sollen dem Besucher einige Informationen in Anlehnung an eine kurzweilige und künstlerische Stadtführung zur jeweiligen Institution präsentiert werden. Hierbei werden Akteure der heutigen Institutionen (etwa der Direktor des Deutsch-Französischen Kulturinstituts für die französische Kommandantur oder Schauspieler des LTTs) die Informationen präsentieren.

Es geht darum, bei den Bürgern Tübingens ein Bewusstsein für diese Zeit zu schaffen und die Wichtigkeit zu betonen, welche die französische Besatzungszeit für das (kulturelle) Leben in Tübingen auch heute noch hat.

 

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen, des Weiteren wird es vom deutsch-französischen Kulturinstitut unterstützt.

 

 

Als Höhepunkt, wird, wie bereits erwähnt, der Brunnen durch die Performancekünstlerin Anke Zapf-Vaknin enthüllt werden. (s. u.)     

Fotos: Cordula Jäger

Schlaglichtpräsentation.

Jan Gröneveld.

 

Komunikatives Farben Butoh,
Abschlußperformance.

 

Es sind die Farben von Frankreich, Deutschland und Tübingen die den Neptunbrunnen auf dem Marktplatz Tübingen zu dieser historische Rekonstruktion der Einweihungszeremonie verhüllen. Haben diese Farben eine Bedeutung oder sind sie ein einfaches Kleid. In den Farbphilosophien dieser Welt werden den Farben Eigenschaften, Attribute und Orte zu geordnet. Der Künstler Jan Groeneveld hat sich einer Metaanalyse der Farbsysteme gestellt und zieht in seiner Performance Beziehungslinien zur Geschichte des Brunnenwiederaufbaus, zur deutsch-französischen Freundschaft und zur aktuellen europäischen Politik. Dafür wird die Form des Ankoku Buto als ein Tanz der Farben interpretiert und nicht als Ausdruck von Körper, Sprache oder Gesang. Gemeinsam aber ist der Bruch mit rationalen Prinzipien und dem daraus folgende Möglichkeiten für ein anderes erleben. Gemeinsam ist auch die Ablehnung der Harmlosigkeit. Damit folgt die Performance dem Konzept der Sozialen Plastik, mit dem Ende der 70er Jahre für die Kunst ein mitgestalten an der Gesellschaft und in der Politik gefordert wurde. An dessen Ende entwickelt sich ein sozialer Prozess indem eine Beziehung zum Tübinger Markplatz entsteht, als einen der wichtigen Begegnungsorte von Besatzern und Besetzten im Jahr 1948. Als einen Ort an dem Kanonen zu einem Brunnen umgeschmolzen wurden.

Fotos: B.  Kleeschulte.

Begleitprogramm

 

In der Begleitausstellung Neptunvariationen in der vhs Tübingen präsentieren Künstlerinnen und Künstler des Vereins Ort für Kunst e.V., Dozentinnen und Dozenten der vhs sowie weitere eingeladene Teilnehmende in Zeichnung, Malerei, Collage, Mischtechnik und Fotografie ihre Gedanken und Assoziationen zum Neptunbrunnen. Die Ausstellung wird zeitgleich in einer von Ulrich Waiblinger gestalteten virtuellen Diashow im Stadtmuseum Tübingen zu sehen sein.

 

 

Teilnehmende KünstlerInnen.

 

Martin Alber,        Axel von Criegern,       Gabriele Eberspächer,        Gerhard Walter Feuchter,  Kris Heide, Claudius Hennig,  Valentin Hennig,   Petra Herrig,  Frido Hohberger,  Ute Kroll, Peter Krullis,  Serge Le Goff,        Johannes Möhler,     Monika Müller-Schauenburg,    Martina Nehr-Kley,   Renate Scherg,       Sandrine Séquaris-Thies,      Monika Sokol,                     Marion Springer, Doris-Lidwina Stauss,  Ruth Rosa Stützle-Kaiser,                 Werner Trotter, Uli Waiblinger.

 

Vernissage: Sonntag, 08. Juli, 11 Uhr

Ausstellungsdauer: 08. Juli – 17. August 2018

 

-------     -------  ----------   -----------

 

  70 Kinderbilder-Ausstellung

 

Tübinger Neptunbrunnen als Friedens-und Versöhnungsymbol.

 

Jugendkunstwerkstatt ARTÜB, Leitung Anna Arlamova, zeigt Kindervisionen des Friedens in Verbindung mit dem Neptunbrunnen und seiner Geschichte. Eröffnung  im Atelier Lange Gasse 62 am Mittwoch, dem 11. Juli 2018 um 17:30 Uhr.

 Ausstellungsdauer 11.07. - 18.07.2018.

Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr, Sa 11:00 – 17:00.

 

Neptunvariation - Bilder.

Flyer Neptunbrunnen-2 Druck 5 Spalten.co
Adobe Acrobat Dokument 2.2 MB

Wir danken für Ihre Unterstützung.

AVMöck.

Reutlinger Straße 73 – 79,  72072 Tübingen

www.autoverwertung-moeck.de

 

Häfele Hausbau

Hailfingerstraße 24,  Reusten 72119 Ammerbuch

 www.haefele-haus.de

 

Holz und Form

Provenceweg 22,  72072 Tübingen

 www.holz-form.com

 

Heindl Internet AG

Hintere Grabenstrasse 30,  72070 Tübingen

 www.heindl.de

 

Holzland Tübingen

Handwerkerpark 17,  72070 Tübingen

 www.holzland-tuebingen.de

 

Strebel-Hiltwein

Lange Gasse 29,  72072 Tübingen

 www.strebel-hiltwein.de

 

Olio, Pane e Vino

Westbahnhofstraße 18,  72070 Tübingen

www.olio-pane-e-vino.de

 

Hanseatica

Hafengasse 2,  72070 Tübingen

 www.hanse-tuebingen.de

 

Safran

Metzgergasse 13,  72070 Tübingen

 www.safran-tuebingen.de

 

Amasia

Schmiedtorstrasse 15,  72072 Tübingen

www.amasia-tuebingen.de

 

Steuerberater Eino Hahn

Wilhelmstraße 146, 7074 Tübingen

www.steuerkanzlei-hahn.com