Duo Koenig - Wiessenthaner

Sound Visuals Tresorraum

Eine Audio-Visuelle Raumkomposition.

26. 27. 28. Juni 2014 um 20:00 Uhr.

Mit freundlicher Unterstützung des Fachbereichs Kunst und Kultur der Universitätsstadt Tübingen.

Gero Koenig hat aus seiner Klang- und Wahrnehmungserforschung nach 5 Jahren kontinuierlicher Entwicklungsarbeit den Prototyp des Instruments Chordeograph fertiggestellt. Die Klangerzeugung basiert zunächst auf elementaren akustischen Mitteln. Bis zu 37 Saiten versetzt er mit Leisten aus unterschiedlichen Metallen, Hölzern und Kunststoffen simultan in Schwingungen. Unterschiedliche Positionen der Leiste bzw. Richtungen, Winkel und Geschwindigkeiten bestimmen die klanglichen Möglichkeiten, welche über das Klangspektrum bisheriger Saiteninstrumente und deren Einsatz- möglichkeiten hinausweisen. Vom einzelnen Ton über pulsierende Schwebungen bis hin zu geräuschhaften Klangschichtungen orchestraler Dichte und Weite bildet Gero Koenig in seinen Arbeiten einen Mikrokosmos fließender Klangentwicklungen. www.chordeograph.de 

 

Peter Wießenthaner entwickelte die Querflöte zu einer Kollektion von Flöten mit dem Ziel einer Verdichtung des Tonraums in all seinen Elementen. Durch einzigartige Bohrkonstellationen der einzelnen Flötenrohre, erreicht der Komponist eine klangliche Verschiebung und Auffächerung der Kerntöne mit starken Veränderungen der Tonqualitäten. Durch selbstentwickelte Spielweisen werden Töne erzeugt, die immer Tonhöhe, Lautstärke, Klangfarbe, Dauer, Artikulation, Volumen enthalten, jedoch durch die Spielweise unterschiedlich gewichtet. Einschluß- und Ausschlußkriterien definieren den Rahmen für den formalen Ablauf. Die Komposition entwickelt sich in einem Spiel das frei ist von Notation. Das Spiel mit dem Lautsprecher basiert auf einer Bewegung vor dem Mikrophon während der Tonbildung. Der Ton aus dem Lautsprecher wird lauter oder leiser, dadurch findet eine Bewegung des Tones durch den Raum statt. Der Spieler steuert seinen Ton selbst aus. In seinen Animationen versucht Wießenthaner mit den Tönen ein Bild

zu erspielen oder ein bewegtes Bild zu erzeugen. www.wiessenthaner.de

 

In ihrem Komponisten-Duo erforschen Peter Wiessenthaner und Gero Koenig Freiheitsgrade der Komposition und Steuerung komplexer mikrotonaler Klangschichtungen. Im Spannungsfeld traditioneller und komplexer Klangerzeugung werden verschiedene instrumentale Klangspektren zueinander in Beziehung gesetzt. Querflöten-Töne verschränken sich hier mit den komplexen Chordeograph-Klangspektren und bilden mit diesen spezifische Konstellationen. Einzelne Töne lassen sich aus extremen Tonverdichtungen von Chordeograph heraushören und mit der Querflöte zu einer Super-Prim verdichten. Die Prim ist dabei Ausgangspunkt für einen ausgespannten Spielzusammenhang, der extreme Kontraste mit unkonventionellen Spielweisen beinhaltet. Durch eine Wanderung während des Querflötenspiels durch den Raum heben sich die Töne der Querflöte und die Töne von Chordeograph mehr und mehr voneinander ab, Differenzen treten deutlicher hervor.